Über uns


Organisationsprinzipien / Community Charter - Version 1.1


Das Collaboratory ist eine offene Struktur und eine Community of Practice. Es wird laufend weiterentwickelt ("perpetual Beta") und soll folglich in seiner Form, seinen Prozessen und seinen Ergebnissen für Einflüsse aus verschiedensten Richtungen offen sein.**

Ziele

Das Collaboratory bringt Experten für internetpolitische Fragen aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammen, um Einschätzungen zu ermöglichen, in welche Richtung uns die digitale Welt treibt und wie diese Entwicklungen optimal für die Gesellschaft genutzt werden können.
Das Collaboratory soll einen Beitrag zu gesellschaftlichen Diskussionsprozessen in Deutschland leisten (z.B. zu aktuellen Verfassungsbeschwerden oder Petitionen, zur Arbeit der Enquête-Kommission „Internet & Digitale Gesellschaft“ des Bundestages und zu tagesaktuellen Diskussionen), indem es Expertenmeinungen aus dem Netz für eine breitere Öffentlichkeit sichtbar macht. Die Fachdiskussionen, Berichte und Empfehlungen sollen Meinungsvielfalt abbilden und gleichzeitig in Argumente und Positionen münden, die dann als Diskussions- und Handlungsanstoß dienen können.


Prinzipien

  • Das Collaboratory ist eine unabhängige und transparente Diskussions- und Kollaborationsplattform.

  • Das Collaboratory ist dem öffentlichen Interesse verpflichtet, folglich bringen sich alle Experten freiwillig und unabhängig ein um ausgewogene Positionen und Initiativen zu erarbeiten.

  • Das Collaboratory dient der deutschen Internet Community als Katalysator, Sprachrohr und Brücke in Politik und öffentliche Verwaltung. 

  • Das Collaboratory will technische, rechtliche und soziologische Veränderungen der digitalen Gesellschaft beobachten, Stakeholdern dieser Entwicklungen zuhören, die Veränderungen durchdenken, diskutieren und zur Lösung offener Fragen beitragen.

  • Das Collaboratory bündelt umfassendes Fachwissen, um die zukünftige, vom Internet mitgeprägte Entwicklung der Gesellschaft einschätzen zu können. Wichtige Themen sollen frühzeitig vom Collaboratory erkannt und in den öffentlichen Diskurs eingebracht werden.

  • Das Collaboratory ist offen für Themenvorschläge von außen und platziert sich an Schlüsselstellen im Netz um solche Vorschläge anzuregen.

  • Das Collaboratory zielt darauf ab, die ganze Bandbreite der internetpolitischen Diskurse pragmatisch, konstruktiv, informell aufzuarbeiten und ggf. ausgewogene Handlungsoptionen vorzustellen. 




Vorgehen & Methode

Thematische Arbeitsgruppen (3 Stakeholder)
In thematischen Arbeitsgruppen werden Intiativen rund um Fragen des Internets und der Gesellschaft erarbeitet. Diese Arbeitsgruppen rekrutieren sich aus zivilgesellschaftlichen, akademischen und privatwirtschaftlichen Experten.

Interpretation und Handlungsoptionen (4 Stakeholder)
Auf Fachveranstaltungen (Workshops, Bar Camps, etc.) werden im offenem Austausch von Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft mit Politikern und Vertretern der Verwaltung die zuvor identifizierten Themen diskutiert und ggf. Handlungsoptionen erarbeitet.

Transparenz
Die Teilnehmer von Diskussionsrunden und anderen Veranstaltungen des Collaboratory werden grundsätzlich veröffentlicht. Unser Medienpartner Politik-Digital.de dokumentiert und hinterfragt die vorgebrachten Positionen und Perspektiven zu den Themen und dem Collaboratory unabhängig und selbständig.

Tacheles
In jeder Veranstaltung wird der jeweils angemessenen mediale Rahmen gewählt. Falls nicht anders beschlossen, wird - um eine möglichst offene Diskussion zu gewährleisten - in den Veranstaltungen die Chatham House Regel angewandt. Diese ermöglicht es, öffentlich von den Veranstaltungen zu berichten (twitter, blogs, etc.), ohne jedoch einzelne Teilnehmer mit Namen oder Organisation zu benennen. 

Ergebnisorientierter Ansatz
In den Veranstaltungen sollen nach Möglichkeit Positionen erarbeitet werden, die konkret umgesetzt werden können oder Anknüpfungspunkte für vertiefte Betrachtungen bieten (z.B. Berichte, Empfehlungen, Petitionen oder auch offene Briefe).


Lenkungskreis

Der Lenkungskreis kümmert sich um die organisatorischen, administrativen und finanziellen Angelegenheiten des Collaboratorys. 

Jeder Experte der ersten Collaboratory-Initiative kann am Lenkungskreis teilnehmen. Das Gremium kann mit einer Mehrheit von 75% die Selbstauswahl eines Experten widerrufen. Zur Zeit haben sich folgende Experten ausgewählt:
  • Dr. Max Senges 
  • Martin G. Löhe
  • Prof. Philipp Müller 
  • John Weitzmann 
  • Henning Lesch 


Der Lenkungskreis sollte nicht mehr als 10 Mitglieder haben.

Zukünftig können neue Mitglieder von bestehenden Mitgliedern vorgeschlagen werden. Solange keine Zweifel bezüglich des Erhalts der Gruppendynamik und -Qualität besteht, wird der Community-Lenkungskreis dem Vorschlag folgen.



Administration und Beauftragungen


Unter der Ägide des Lenkungskreises werden administrative und organisatorische Aufgaben innerhalb des Collaboratory verteilt und/oder als vergütete Aufträge an Dritte vergeben.

Zu diesen Aufgaben zählen insbesondere:
  • Stetige Aktualisierung der Webinhalte unter www.collaboratory.de
  • Administration von Mailinglisten und anderen Ressourcen
  • Zusammenstellung, Aufbereitung und Formatierung von Texten
  • Kommunikationsaufgaben

Initiativen, Arbeitsgruppen und Communitybindung

Die thematischen Initiativen (Umfragen, Events, etc.) des Collaboratory werden vom Lenkungskreis angestoßen. Vorschläge für Initiativen können informell (Email, Gespräch, etc.) an den Lenkungskreis herangetragen werden.

Als Resultat von Initiativen können Arbeitsgruppen gebildet werden, die sich kontinuierlich zu Themen austauschen und Wissen zusammentragen.

Grundsätzlich gilt für Collaboratory-Initiativen und -Arbeitsgruppen:
  • Die Mitglieder bringen Expertise, also das Wissen und den Sachverstand, den Sie aus anderen Kontexten mitbringen, in die Initiativen und Arbeitsgruppen ein.
  • Die Experten sind jeweils persönlich Mitglieder und sprechen im eigenen Namen.
  • Arbeitsgruppen werden von Experten selbstverantwortlich initiiert und geführt.
  • Jede Arbeitsgruppe hat mindestens einen formellen Ansprechpartner bzw. Koordinator.
  • Initiativen und Arbeitsgruppen haben nicht mehr als 35 vom Lenkungskreis eingeladene Mitglieder.

Neben den themenspezifischen Initiativen und Arbeitsgruppen bilden die Experten-Teilnehmer eine übergreifende Collaboratory Community, die sich im Intranet und auf einer Mailingliste austauschen. Die regelmäßige Teilnahme an Collaboratory Aktivitäten ist Voraussetzung für die Mitgliedschaft. Experten, die länger als 6 Monate an keiner Aktivität teilnehmen, scheiden nach informeller Erinnerung automatisch aus.

Budget und Jahresbilanz
Der Aufbau und der Betrieb des Collaboratory werden 2010 von Google mit einem Budget von 45 000 € unterstützt. Das Budget fließt in die Organisation und Durchführung der Veranstaltungen sowie in die Erstellung von Studien und anderen die Initativen unterstützenden Materialien.

Das Collaboratory ist als offene Plattform daran interessiert, die Nachhaltigkeit seiner Arbeit durch Kooperation und Beteiligung von weiteren Organisationen und Unternehmen, die die Ziele und Arbeitsweise des Collaboratory unterstützen, zu sichern. Bitte kontaktieren Sie bei Interesse den Lenkungskreis.

Am Ende des Jahres wird eine Jahresbilanz mit Ein- und Ausgaben veröffentlicht. 



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** Update der Organisationsprinzipien
Die Arbeitsweise des Collaboratory wird laufend von den Collaboratory-Mitgliedern optimiert und erweitert. Die Änderungen werden immer über die zentralen Kommunikationskanäle zur Diskussion gestellt. Bei der Annahme folgen wir der bewährten Methode "rough consensus running code".