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Free and Open Source, Open Access, Creative Commons und E-Learning – Open Access, Creative Commons als Grundlage für ein neues E-Learning

Free and Open Source, Open Access, Creative Commons und E-Learning – Open Access, Creative Commons als Grundlage für ein neues E-Learning

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Free and Open Source, Open Access, Creative Commons und E-Learning – Remix Culture für das Lernen mit digitalen Medien

Maik Stührenberg & Sebastian Seitz (14. März 2013) Dieses Werk bzw. Inhalt steht unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz

Open Access, Creative Commons als Grundlage für ein neues E-Learning

Lehren und Lernen setzt Inhalte (den Lernstoff) voraus. Lerninhalte werden generiert aus den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung, neue Erkenntnisse fließen in die Aktualisierung von klassischen Lehrmaterialien wie Lehrbüchern oder entsprechend multimedial aufbereiteten Lernangeboten mit ein. Höffner (2012) stellt die in Schritten (und unter Beteiligung vieler einzelner Leistungen) ablaufende Entdeckung neuer Technologien dar, darunter des Mikroskops, der Dampfmaschine und des Buchdrucks. Diese inkrementellen Verbesserungen setzen die rechtlichen und technischen Möglichkeiten voraus, sich mit bereits vorhandenen Inhalten auseinandersetzen zu können: „Jede Behinderung etwa auf wissenschaftliche Vorarbeiten zuzugreifen, behindert zugleich die effiziente Schaffung von Neuem“ (Höffner 2012, S. 112). E-Learning kann hier als eine „die Forschung mit einbeziehende Lehre“ angesehen werden, die durch „[d]ie Möglichkeit, an jedem Ort zu lernen, [...] Studierenden größere Chancen [eröffnet], beispielsweise Familie und Studium besser zu vereinbaren.“ (Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft – Projektgruppe Bildung und Forschung 2012, S. 10). Die Verwendung aktuellster wissenschaftlicher Veröffentlichung auch in der Lehre kann durch Open Access deutlich beschleunigt werden, da die Inhalte hier bereits digital vorliegen und – je nach verwendeter Lizenz – zeit- und kostenaufwendige Lizenzverhandlungen entfallen können.

Die Chance, vorhandene Lehrmaterialien nicht nur in ihrer monolithischen Form, sondern auch nur Teile davon in neuen Kontexten einzusetzen – sie zu remixen – erlaubt einen kreativen Umgang mit Lerninhalten, der sowohl auf Seiten der Lehrenden als auch auf Seiten der Lernenden dem Lernen mit digitalen Medien neue Impulse geben kann:

A second value in remix extends beyond the value of a community. Remix is also and often, as Mimi Ito describes, a strategy to excite “interest-based learning.” As the name suggests, interest-based learning is the learning driven by found interests. When kids get to do work that they feel passionate about, kids (and, for that matter, adults) learn more and learn more effectively. (Lessig 2008, S. 80)

Damit ist Open Access eine Grundlage für das forschende Lernen, z. B. in Form von OER oder MOOCs. Auch hierbei steht die Open Source-Bewegung Pate:

[D]igital technologies enable a different kind of tinkering – with abstract ideas though in concrete form. [...] Digital technologies launch a kind of bricolage, or “free collage”, as Brown calls it. Many get to add to or transform the tinkering of many others. [...] This opportunity creates a “completely new kind of learning platform,” as Brown describes. “As soon as you start doing that, you ... unleash a free collage on the community, so that other people can start looking at your code, tinkering with it, trying it out, seeing if they can improve it.” Each effort is a kind of apprenticeship. “Open source becomes a major apprenticeship platform.”[...] This same thing happens with content, too. And it happens in the same collaborative way when that content is part of the Web. As Brown puts it, “the Web [is] the first medium that truly honors multiple forms of intelligence.” (Lessig 2008, S. 45f.)

Gerade Lehrer sind auf die Möglichkeit des Remixens vorhandener Materialien angewiesen:

Schon seit analogen Zeiten sind Lehrer Meister des Rip-Mix-Copy. Sie suchen nach guten Lernmaterialien, produzieren selber welche und stellen daraus immer wieder neue Kombinationen zusammen, um Lernenden optimale Ressourcen zu bieten. Im digitalen Zeitalter gibt es für das Bearbeiten, Zusammenstellen und auch den Aus- tausch von Lernmaterialien zwar großartige Werkzeuge und Plattformen. Aber ganz problemlos ist die Arbeit mit digitalen Materialien in der Praxis nicht, denn nach der- zeitiger Rechtslage ist jegliche Digitalisierung von analogen Unterrichtsmaterialien verboten, während digitale Materialien nur in übersichtlichem Maße zur Verfügung stehen. (Muuß-Merholz 2012, S. 129)

Eine Möglichkeit, diesen Zustand zu ändern, ist die Erstellung und Verwendung von offenen Lehrmaterialien, den sogenannten Open Educational Resources (OER), die unter Open-Access-Bedingungen (wie der diskutierten CC) lizenziert werden können.[1] Auch auf diesem Gebiet liegt Deutschland selbst im europäischen Vergleich zurück.




  1. Es sei darauf hinzuweisen, dass Creative Commons nicht eine Alternative oder gar Ersatz für das bestehende Urheberrecht darstellen soll, sondern im Gegenteil innerhalb dessen Rahmenbedingungen juristisch verbindliche Lizenzen anbietet, die einer Remix Culture Vorschub leisten können.
Autor
Kristin Narr
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