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Mehrheit der Deutschen will online “mitregieren”

posted Oct 13, 2010 6:29 AM by Fabian Müller   [ updated Oct 13, 2010 6:38 AM ]

„Internet & Gesellschaft Co://aboratory” stellt zweiten Expertenbericht vor

 

 Berlin, 13. Oktober 2010 – Mehr als zwei Drittel der Deutschen möchte häufiger in politische Entscheidungen eingebunden werden und setzt dabei verstärkt auf das Internet. Dies ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des “Internet & Gesellschaft Co://aboratory” unter 1000 Wahlberechtigten.

 

Danach wünschen sich 71% der Befragten, via Internet stärker in die Entscheidungsprozesse des Staates einbezogen zu werden. 69% sind konkret dazu bereit, sich an einem lokalen eParticipation Angebot zu beteiligen, wenn Kommunen vor Ort über geplante Vorhaben oder Ausgaben abstimmen lassen. Lediglich 18% schließen aus, bei einer solchen Initiative mitzumachen. Nicht eindeutig fiel das Ergebnis bei der Frage aus, ob im Zuge der Modernisierung alle nicht-personenbezogenen Informationen der Verwaltung veröffentlicht werden sollten. 45% sprachen sich dafür aus, durch Open Data die Arbeit der Behörden wirkungsvoller und offener zu gestalten, 44% waren dagegen.

 

Die Umfrage war Teil der zweiten Initiative des Multistakeholder-Expertenkreises “Internet & Gesellschaft Co://aboratory”,  die sich mit den Themen Open Government, eParticipation und Open Data beschäftigte. Wie kann das Internet für eine stärkere politische Beteiligung der Bürger genutzt werden? Wie lassen sich im Ausland erprobte Konzepte  als ‘Offene Staatskunst’ erfolgreich nach Deutschland übertragen? Und bedeutet offene Politik zugleich bessere Politik? Antworten auf diese und weitere Fragen finden sich im zweiten Bericht des “Co://aboratory”, den die Experten in den vergangenen drei Monaten vorbereitet und auf einem Workshop mit führenden Vertretern aus Politik und Verwaltung abgeschlossen haben. Der Bericht trägt den Titel “Offene Staatskunst – bessere Politik durch ‘Open Government’?”und enthält neben der zitierten Umfrage eine Fallstudie vom Münchner Open Government Day (MOGDy).

 

Über das Internet & Gesellschaft Co://aboratory
Das
“Internet & Gesellschaft Co://aboratory” bringt Experten für internetpolitische Fragen aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammen. Es beobachtet die Entwicklung der digitalen Welt und macht Vorschläge, wie diese Prozesse optimal für die Gesellschaft gestaltet und genutzt werden können. Daneben soll es auch Beiträge zu konkreten politischen Fragen leisten, indem es Expertenmeinungen aus dem Netz für eine breitere Öffentlichkeit sichtbar macht. Aktuell umfasst das „Co://aboratory” 35 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Es wurde im März 2010 als unabhängige und offene “Community of Practice” von Google Deutschland ins Leben gerufen.
 
Post von Dr. Max Senges, Google Policy Team
 

„Internet & Gesellschaft Co:llaboratory“ stellt Expertenbericht vor

posted Sep 16, 2010 5:22 AM by Fabian Müller   [ updated Oct 13, 2010 6:32 AM ]

 

Digitale Technologien und das Internet sind Motor für Innovation und Entwicklung der Gesellschaft. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ist die IT- und Telekommunikationsbranche nicht nur der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland sondern auch die wichtigste Quelle für Produktivitätswachstum in der EU. Gleichzeitig stellt die “digitale Revolution” Bürger und Staat vor grundlegend neue Herausforderungen und verlangt eine Anpassung der politischen und sozialen Rahmenbedingungen. In seinem ersten Bericht gibt das “Co:llaboratory”, über das wir an dieser Stelle bereits berichtet haben, einen Überblick über das Stimmungsbild zu verschiedenen Aspekten der Internet-Innovationskultur. Es stellt Handlungsoptionen für verschiedene Entscheidungsträger vor und arbeitet mit den Beteiligten aktiv und nachhaltig an Lösungen. Klickt hier um den Bericht runterzuladen.

Die Ergebnisse des Berichts basieren auf einer Umfrage unter mehr als 530 Experten und Netzbürgern und wurden auf Grundlage von 2.300 qualitativen Statements erarbeitet. Martin G. Löhe, Politikwissenschaftler und Mitglied des “Co:llaboratory”-Lenkungskreises: „Die Netzbürger wollen an der Debatte und der Gestaltung der Digitalen Gesellschaft in Deutschland teilnehmen, wir sollten ihre Kenntnisse und Meinungen nutzbar machen. Sie bergen enorme Potentiale für die Innovationskraft und die gesellschaftspolitische Entwicklung in Deutschland. Mit dem “Co:llaboratory” wollen wir dazu einen Beitrag leisten und eine Plattform, eine offene ‚Community of Practice‘ schaffen.”

Die Debatte über die Ergebnisse sowie künftiger Themenschwerpunkte ist ab sofort auch auf YouTube eröffnet. Moderiert und betrieben wird der Kanal auf www.youtube.com/Collaboratory von Politik Digital e.V. als Medienpartner. Politik-digital-Geschäftsführer Stefan Gehrke betont: “„Als Deutschlands führende Plattform zum Thema Internet und Politik freuen wir uns über
die Zusammenarbeit mit diesem beeindruckenden Expertenkreis. Unser gemeinsamer YouTube-Kanal ist ein ideales Medium, um die Arbeit des "Co:llaboratory" unabhängig zu dokumentieren und so eine breite Debatte in der Netzgemeinde anzustoßen."

Positionen und Empfehlungen des Abschlussberichts:

Internet Governance und Standardisierung: Das “Co:llaboratory” befürwortet eine regional-global gemischte Selbstregulierung des Internets und hält diese Strategie auch für am ehesten umsetzbar. Ausgehend von global gültigen Mindeststandards sollten diese Raum für kulturelle, nationale und gruppenspezifische Besonderheiten lassen. Bei der Setzung von Standards wurden sowohl marktliberale als auch staatlich-regulatorische Ansätze vertreten. Insgesamt zeigte sich jedoch eine Präferenz für die bislang als erfolgreich empfundene Selbstregulierung des Internets.

Datenschutz und Arbeitsumfeld: Eine große Mehrheit der Befragten sieht die Digitalisierung und Bündelung persönlicher Daten im Internet kritisch. Die anonyme Nutzung des Internets wird mehrheitlich als unverzichtbares Grundprinzip des Internets eingestuft. Insbesondere die Privatwirtschaft aber auch staatliche Stellen werden zu Datensparsamkeit aufgefordert. Im Zweifelsfall müsse gelten: pro Privatsphäre. Vom Grundsatz her wird ein “Opt-In” für den Datenschutz gefordert. Der Staat müsse einen funktionierenden Regelungsrahmen schaffen und seinen Bürgern Werkzeuge an die Hand geben, damit sie auf den Missbrauch ihrer Daten reagieren können.

In der Arbeitswelt empfiehlt der Expertenkreis, Internet- und IT-Innovationen stärker zu fördern. Zugleich sollten zum Schutz von Arbeitnehmern vor übermäßiger Überwachung durch ihre Arbeitgeber sowohl das gesetzliche Regelwerk ausgearbeitet als auch innerbetriebliche Prüfungen und Vereinbarungen zum Arbeitnehmerdatenschutz in Betracht gezogen werden.

Medienkompetenz und Demokratie
: Mehrheitlich schreiben die Befragten dem Internet sowie internet-basierten Innovationen positive Effekte auf die Chancengleichheit in der Gesellschaft zu. Deshalb müssen Medienkompetenz gestärkt und Zugangshürden abgebaut werden, um Tendenzen der digitalen Spaltung („Digital Divide“) zu begegnen und alle Bevölkerungsteile gleichermaßen an der Wissensgesellschaft teilhaben zu lassen. Empfohlen werden informelle Bildungsinitiativen zur Vermittlung von Medienkompetenz sowie der Auf- und Ausbau spezieller Fortbildungsangebote. Zudem müsse der Zugang zum Internet in die Berechnungsgrundlage für die ALG-II-Sätze einfließen.

Traditionelle Schwachpunkte der demokratischen Gesellschaftsordnung könnten in der Online-Welt abgebaut werden. Neue Formen der Kommunikation im Netz könnten dabei zweierlei bewirken: 1. sie gleichen Schwächen der Massenmedien als demokratische Kontrollinstanz aus, 2. sie erleichtern Teilhabe und Engagement der Bürger in der Parteiendemokratie. Die Experten empfehlen, eDemocracy und eParticipation durch Online-Beteiligungsplattformen weiter zu stärken. Innovative Ansätze sollten in Pilotversuchen erprobt und bei Erfolg schneller verbreitet werden. Staatliche Institutionen sollten öffentliche Informationen leichter zugänglich machen.

Rechtsrahmen und geistiges Eigentum
: Rund zwei Drittel der Befragten halten mit Blick auf die Innovationskraft des Internet eine Veränderung des bestehenden Rechtsrahmens zum geistigen Eigentum für erforderlich. Zentrale Bedeutung habe dabei das Urheber- und Patentrecht. Der Schutz geistiger Leistungen wird als sehr wichtig eingestuft, dennoch leide das aktuelle Urheberrecht unter einem Mangel an Ausgewogenheit, zugunsten der Verwertungsindustrie und zulasten von Urhebern und Internetnutzern. Statt einer Reform fordern viele Experten und Befragte ein von Grund auf neu geschriebenes Urheberrechtsgesetz. Vor- und Nachteile zusätzlicher Pauschalsysteme (z.B. Kulturflatrate) oder Urheberrechtsschranken müssten intensiver diskutiert werden. Alle mit öffentlichen Mitteln entstandenen Werke und Daten sollten von Beginn an gemeinfrei sein.

Der Lenkungsausschuss des “Co:llaboratory” ruft relevante Akteursgruppen und weitere interessierte Träger auf, sich an der Debatte zu beteiligen und so die neue offene Diskussionsplattform weiter zu etablieren.

Post von Dr. Max Senges, Google Policy Team

Eure Meinung ist gefragt

posted Sep 16, 2010 5:18 AM by Fabian Müller   [ updated Oct 13, 2010 6:32 AM ]

 

Das Internet und immer mehr auch die mobilen Informations- und Kommunikationsdienste verändern unsere private, berufliche und soziale Lebenswelt. Sie bringen bis dato ungeahnte Chancen, Wandel und jede Menge Diskussionsbedarf mit sich. Deshalb freuen wir uns, euch heute das "Internet & Gesellschaft Collaboratory" als neuen Expertenkreis und Think-Tank vorzustellen.

Auf
www.collaboratory.de geht es um Fragen, die euch alle betreffen – als Internetnutzer, Bürger, Unternehmer und vor allem als interessierte Teilnehmer in den aktuellen Debatten der Netzpolitik in Deutschland. Mit dem Collaboratory möchten wir eine Plattform initiieren, die es Wissenschaftlern, sachkundigen Wirtschafts- sowie Bürgervertretern erlaubt, transparent zusammenzuarbeiten und einen Beitrag zu Reformprozessen zu leisten. Es ist dem öffentlichen Interesse verpflichtet und als offene und transparente Diskussions- und Kollaborations-Plattform aufgesetzt.

Dafür brauchen wir eure Meinung und Erfahrung. Das Collaboratory hat eine
Umfrage gestartet und wir laden euch herzlich ein, daran teilzunehmen und eure Standpunkte und Gedanken mit einzubringen. Es geht um eine ebenso zentrale wie wichtige Frage: Welche Grundlagen braucht eine Innovationskultur der Informations- und Wissensgesellschaft, die den technischen Eigenheiten und wirtschaftlichen Chancen des Internets sowie den Grundwerten unseres Gemeinwesens gleichermaßen Rechnung trägt?

Die Umfrage soll ein Meinungsbild zum Themen- und Spannungsfeld Internet, Gesellschaft und Innovationskultur in Deutschland liefern. Sie ist von den Experten entwickelt, die sich auf Collaboratory mit den gesellschaftlichen und politischen Gestaltungsmöglichkeiten einer innovationsfreundlichen Internetkultur beschäftigen und an konkreten Lösungsansätzen mitwirken. Mit dabei sind Wissenschaftler, Vertreter aus Verbänden, der Internetwirtschaft, des Daten- und Verbraucherschutz sowie verschiedenen Initiativen und NGOs. Ihr findet die Mitglieder unserer ersten
Expertengruppe auf der Plattform.

Die Ergebnisse werden Ende Mai auf
www.collaboratory.de veröffentlicht und bilden die Diskussionsgrundlage für den ersten Internet & Gesellschaft Collaboratory-Abend. Auf der Veranstaltung werden Vertreter von internetpolitisch führenden Organisationen eure Beiträge und die Studienergebnisse diskutieren. Im Anschluss wird ein Ergebnisbericht veröffentlicht, der die erarbeiteten Grundprinzipien zur gesellschaftlichen und politischen Gestaltung einer Internet-Innovationskultur in Deutschland festhält.

Ach ja: Das Beta-Logo auf der Plattform ist bewusst gewählt, aus mehreren Gründen: Das Collaboratory ist als Prozess zu verstehen, der stets für Veränderung, Weiterentwicklung und neue Denkanstöße aus verschiedenen Perspektiven offen steht. Entstehen soll eine „Community of Practice“, in deren früher Aufbau- und Formierungsphase wir uns aktuell befinden. Ziel ist eine möglichst offene und für alle transparente Diskussion, die sich kontinuierlich weiterentwickelt, und an der jeder mitwirken kann. Folglich sind wir auch auf eure Meinung, eure Beiträge und euer Feedback angewiesen.

In Zukunft werden wir uns unterschiedlicher Themen annehmen, die unsere Internetkultur prägen und bewegen. Je Thema bilden wird eine speziell zugeschnittene Expertengruppe. Und wir hoffen, dass ihr eure Meinung einbringt. Bedenkt: Die Diskussion rund um das Internet betrifft euch nicht nur. Ihr könnt sie auch aktiv mitgestalten. Vermutlich leichter und wirkungsvoller als jemals zuvor. Nutzt euer Mitspracherecht, wenn es um die Rahmenbedingungen und Chancen geht, die uns diese großartige Technologie bietet.
Hier könnt ihr eure Meinung z.B. zu Innovation, Geistigem Eigentum, Datenschutz, und Medienkompetenz beitragen.

Post von Dr. Max Senges, Google Policy Team

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