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Whitepaper OER Kapitel 7

Whitepaper OER Kapitel 7

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Open Educational Resources (OER) für Schulen in Deutschland

Whitepaper zu Grundlagen, Akteuren und Entwicklungsstand im März 2012, v1.0

M. Bretschneider, J. Muuß-Merholz, F. Schaumburg. Internet & Gesellschaft Co:llaboratory - CC 3.0 BY (DE)

7. Drei Szenarien für die weitere Entwicklung von Learning Resources im digitalen Wandel

2012 könnte sich im zukünftigen Rückblick als entscheidender Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung von Learning Resources in Schulen vor dem Hintergrund des digitalen Wandels herausstellen. Die Debatte um den sogenannten “Schultrojaner”, der Einstieg von Apple in den Markt und möglicherweise ein tipping point in der Lehrerschaft in Bezug auf digitale Werkzeuge können als Anzeichen eines markanten Wandels gedeutet werden. Die Frage nach der Richtung der weiteren Entwicklung kann vom heutigen Standpunkt aus als völlig offen bewertet werden. Grundsätzlich lassen sich zwei bipolare Szenarien zeichnen, zwischen denen die Entwicklung einzuordnen ist.

Szenario 1: weitgehend freie Materialien

Auch in der Schule setzen sich digitale Werkezeuge und digitale Inhalte weiter durch. Als Begleiterscheinung nimmt die Digitalisierung, Bearbeitung und der Austausch von Materialien durch Lehrende (und andere Akteure) stark zu. Einige Plattformen werden zu zentralen Anlaufpunkten für Materialien, gleichzeitig nimmt der Austausch innerhalb von kleinen Gruppen in Schulen oder fachbezogenen Communities stark zu. Freie Inhalte etablieren sich und werden durch angespasste gesetzliche Rahmenbedingungen und staatliche Finanzierungen für die Entwicklung von Materialien zusätzlich gefördert.

Die pädagogische Ausrichtung der Schulen in Richtung Binnendifferenzierung und Schulentwicklung in Richtung Teamarbeit verstärken die Entwicklung und umgekehrt begünstigen freie Materialien Binnendifferenzierung und Teamarbeit.

Szenario 2: weitgehend restriktive Materialien

Auch in der Schule setzen sich digitale Werkezeuge und digitale Inhalte weiter durch. Als Rahmenbedingung treten schärfere Bestimmungen zum Urheber- und Nutzungsrecht sowie eine restriktivere Freigabe der Verlage auf, so dass Bearbeitung und Weitergabe von Materialien erschwert und damit verringert werden. Digitale Materialien werden in möglichst geschlossenen Formaten wie z.B. Apps oder DRM-geschützte Text-Bild-Formate von Verlagen und neuen Akteuren wie Apple vertrieben und pro Nutzung / pro Download bezahlt.

Szenario 3: Mischform

Auch in der Schule setzen sich digitale Werkezeuge und digitale Inhalte weiter durch. Erstellung und Austausch von freien Materialien nehmen weiter zu, gleichzeitig bringen Verlage, Apple und andere Akteure immer mehr nicht-offene Angebote auf den Markt.

Die Mehrheit der Lehrenden sucht nach Material, das “monday morning ready”, also ohne weitere Prüfung und Bearbeitung einsetzbar ist. So entstehen neue Aufgaben für das Sichten, Aufbereiten, Kuratieren und Makeln von Materialien. Diese Aufgaben werden zum Teil von einer crowd-basierten Community, zum Teil von den tradionellen Verlagen, zum Teil von neuen Akteuren wie z.B. Wikimedia übernommen.



Autor
Kristin Narr
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